bedeutet, Wissen wieder an Kompetenz, Information an Vermögen, Kommunikation an Verstehen zu koppeln. Dazu gehört: Geduld lernen. Wenn man in alltäglichen Situationen – an der Bushaltestelle, beim Arzt, beim Autofahren – den Geist aufmerksam wach hält, ohne ständig an seinem Smartphone zu fummeln, hat man schon einen gewaltigen Schritt zur Freiheit geschafft. Achtsamkeit ist Ablenkungs- und Aufmerksamkeitsdiät. Nur dass es sich hier nicht um Verzicht, sondern um einen MENTALEN REICHTUM handelt.
Wenn man Menschen beobachten kann, ohne sie unentwegt zu ranken – zu bewerten, zu be-urteilen, zu beschimpfen, wie das in der hypervernetzten Welt usus ist –, erfährt man den Segen einer tiefen Weltverbundenheit. Vielleicht meinten das die alten Hippies aus den 70ern: Be the one you’re with.
Wer achtsam ist, hört auf zu Jammern.
Achtsamkeit scheint auf den ersten Moment eine Abkoppelung von der Wirklichkeit. Sie bedeutet, dass wir uns wieder trauen, eine eigene Welt im HIER UND JETZT zu definieren. UNSERE Welt. Die Welt unserer Wahrnehmung.
Wenn selbst Mercedes seinen Mitarbeitern Mail-Zwangspausen und digitalen Urlaubs-Absentismus verordnet, dann ist das Thema Achtsamkeit in der Mitte der Wirtschaft angekommen. Der Pharmakonzern Genentech startete unlängst ein ehrgeiziges Mindfulness-Programm für seine Mitarbeiter. Intel und SAP erhöhte mit einem ähnlichen Versuch die seelische Zufriedenheit seiner Mitarbeiter. (Quelle Zukunftsinstitut)
Aus eigener Erfahrung gibt es viele Erkenntnisse, die sich im Üben von Achtsamkeit, der Meditation oder den Momenten des Eins-sein mit der Welt, (der wirklichen Weltverbundenheit mit dem großen, transpersonalen Bewusstsein und allem Lebendigen) öffnen. Eines möchte ich schildern. Es ist ca. 10 Jahre her und fand in der Natur statt. Alle Gedanken, innere Bilder oder Empfindungen kamen von sich aus völlig zur Ruhe. Es herrschte vollkommene Stille. Mentaler Stillstand. Mit einem Male öffnete sich das geistige Auge und zeigte, dass wir es sind, wir Menschen, die jegliches Phänomen im Außen bewirken. Je ruhiger und zentrierter wir jedoch sind, desto friedvoller, harmonischer, sogar wunderbarer und dynamischer, im Sinne von zur Vollendung führend, gestaltet sich jeder Prozess. Und derzeit sind wir global in der Phase zu sagen: Es gibt keine Lösungen, nur Prozesse. Auf diese Prozesse können wir durch das Einnehmen einer achtsamen Haltung auf vielfältige Weise positiven Einfluss nehmen. Es ist so, dass die äußere Welt sich um uns neu organisiert, ordnet, ausrichtet. Und segensreich fügt sich scheinbar mühelos eine wunderbare Wirklichkeit.
“Da unterschiedliche Handlungsweisen in der Regel unterschiedliche Resultate erzielen,
lässt sich vermuten, dass mit der Sichtweise der Welt die Realität beeinflusst wird.”