Es war ein Morgen im November vor vielen Jahren. Wir standen früh auf und es war dunkel draußen. Mein Sohn, damals keine zwei Jahre alt, spielte in der Küche, während ich den Frühstückstisch abräumte. Er schaute nach draußen und es schien ihm etwas aufzufallen:
“Mama?”
“Ja!”
“Draußen dunkel.” Er zeigte mit seinen kleinen Fingern aus dem Fenster in die Dunkelheit.
“Ja”, anwortete ich. “Draußen ist es dunkel!”
Ich ging meiner Tätigkeit in der Küche nach. Eine Weile verging, es wurde hell und das schien ihn sehr zu beschäftigen.
“Mama!”
“Ja!”
Er stellte mir seine Frage: “Wo dunkel hin ist?”
Diese kleine Begebenheit ist, neben vielen anderen, tief in meinem Herzen. Es ist berührend wie ein Kind die Welt wahrnimmt. Demut ist wohl das richtige Wort für den Erwachsenen und Verwunderung das richtige Wort im Erkennen des Kindes.
Es gab der Legende nach einen Dialog zwischen Einstein und einem seiner Professoren. Darin soll dieser behaupten, da Gott alles geschaffen habe, somit auch das Böse, Gott demnach böse sei.
Einstein: “Herr Professor, existiert Kälte?”
Professor: “Was für eine Frage soll das sein? Natürlich existiert die Kälte. War euch noch nie kalt?”
Einstein: ” Nein, in der Tat, Herr Professor, die Kälte existiert nicht. Nach den Gesetzen der Physik ist das, was wir als kalt empfinden, nur das Fehlen von Wärme.”
Einstein: “Und existiert Dunkelheit, Herr Professor?”
Professor: “Selbstverständlich existiert sie.”
Einstein: ” Nein. Sie ist nur das Fehlen von Licht. Wir können das Licht messen, aber die Dunkelheit nicht. Das Böse existiert nicht, genau wie die Kälte und die Dunkelheit. Gott hat das Böse nicht geschaffen. Es ist das Ergebnis dessen, was Gottes Hand noch nicht berührt hat.”
Wir wissen noch sehr wenig über den Übergang oder Zusammenhang von materieller und spiritueller Welt. Und diese Tatsache sollte Grund genug sein, dass wir uns davor hüten, Spiritualität als Hokuspokus abzutun. Stattdessen sollten wir uns dringend damit auseinander setzen. Dies empfiehlt Hermann Scherer, Bestseller Autor und einer der besten deutschen Coachs.
Er sagt auch: “Wir beginnen, in der Wirtschaft an der Oberfläche der Spiritualität zu kratzen.”
Offensichtlich scheint die Entwicklung verschiedener Areale im Gehirn des Menschen und zugleich des Bewusstseins Überraschungen für die Gestaltung von Zukunft zu beinhalten. Zumindest sagen das die Neurowissenschaften oder Bewusstseinsforschungen.
Und – offenbar sind Geisteshaltung und Herzensbildung das Fundament dazu.
Foto: H.H. Goergen